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Im gesamten Freistaat kontrolliert die sächsische Polizei vor ausgewählten Grundschulen die Geschwindigkeit.
Petric Kleine, Inspekteur der Polizei, am Rande der Auftaktveranstaltung in Panitzsch, Ortsteil der Gemeinde Borsdorf im Landkreis Leipzig: »Unsere Verkehrssicherheitsaktion ‚Blitz für Kids‘ ist ein wichtiger Baustein unserer Verkehrsprävention. Das Besondere dabei ist, dass einerseits die Grundschülerinnen und -schüler selbst für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden. Gleichzeitig mahnen die Schülerinnen und Schüler die Autofahrer auf besondere Weise, schaffen unmittelbare Betroffenheit und bringen damit den einen oder anderen Fahrzeugführer dazu, über sein Fehlverhalten nachzudenken und dieses zu ändern.«
Kinder sind nicht nur auf dem Weg zur Schule und nach Hause im Straßenverkehr gefährdet, sondern auch in ihrer Freizeit. »Die Fahrzeugführerinnen und -führer sollen durch die Aktion zu einem jederzeit verkehrsgerechten Verhalten zum Schutz der Kinder angehalten werden«, so Kleine. »Denn Kinder verhalten sich oft spontan und unberechenbar für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Sie orientieren sich an den Erwachsenen, die in ihrem Verhalten leider nicht immer ein Vorbild sind.«
So sieht das auch der ADAC Sachsen, wie Verkehrsingenieur Markus Löffler erklärt: »Der ADAC steht für ein gutes Miteinander im Straßenverkehr. Das heißt aber auch, dass Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer immer das Unerwartete einplanen sollten. Und diese Vorsicht gilt besonders dort, wo Kinder Teil des Straßenverkehrs sind oder jederzeit sein könnten.«
Die Verkehrssicherheitsaktion »Blitz für Kids« findet vom 28. März bis 10. April 2022 statt. In der ersten Woche weisen Grundschülerinnen und Grundschüler die Temposünder im Beisein der Polizei auf ihr Fehlverhalten hin und überreichen ihnen eine gelbe Karte, die zum Nachdenken anregen soll. Bei Fahrzeugführern, die vorschriftsmäßig fahren, bedanken sich die Schüler mit einer grünen Karte.
In der Woche vom 4. bis 10. April 2022 kontrolliert die Polizei ohne Unterstützung der Schüler. Wer dann nach Abzug des Toleranzbereiches mit zu hoher Geschwindigkeit gemessen wird, dem droht dann ein Verwarn- oder Bußgeld, schlimmstenfalls auch ein Fahrverbot.
Zum Hintergrund:
Die Verkehrssicherheitsaktion »Blitz für Kids« wurde durch die sächsische Polizei im Jahr 1995 ins Leben gerufen und wird seit 1998 in Kooperation mit dem ADAC Sachsen e.V. umgesetzt. Für Kinder sind die Gefahren des Straßenverkehrs besonders groß. Im Jahr 2021 verunglückten 1.020 Kinder bei Unfällen, ein Jahr zuvor waren es 1.071. Dabei verlor im Vorjahr ein Kind sein Leben, im Jahr 2020 waren es drei Kinder. Im vergangenen Jahr fand die Aktion aufgrund der Corona-Pandemie ohne Beteiligung der Schülerinnen und Schüler statt. Im Rahmen der zweiwöchigen Aktion wurden durch die Polizei Sachsen insgesamt 43.267 Fahrzeuge gemessen. Davon überschritten 2.587 – etwa sechs Prozent – die zulässige Geschwindigkeit.
