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Im Herbst werden viele Pilze sichtbar, doch ihr unterirdisches Wurzelgeflecht (Myzelien) ist in Wäldern und Mooren das ganze Jahr allgegenwärtig. Für den Nährstoffkreislauf dieser Ökosysteme sind Pilze unverzichtbar: Sie wandeln Totholz zu Humus um, bauen Laub und Nadelstreu ab und können sogar Knochen, Hörner, Hufe und Haare zersetzen. Gesunde Wälder gibt es nur mit gesunden Pilzen. Doch immer mehr Pilzarten drohen zu verschwinden, dazu zählt auch der Moor-Hallimasch. Zwischen Juli und Oktober ist sein gelbbrauner bis rosabrauner Hut in Mooren sichtbar. Die Besonderheit dieses Ständerpilzes zeigt sich nachts: Er gehört zu den biolumineszenten Pilzarten und leuchtet nachts gut erkennbar.
Tamara Pilz-Hunter BUND-Pilzexpertin: „Unseren Pilzen geht es nicht gut, ein Drittel der von uns untersuchten Pilzarten ist entweder extrem selten oder gefährdet. Der Moor-Hallimasch steht sogar schon kurz vor dem Aussterben. Dieser Pilz ist auf gesunde Moore angewiesen, die jedoch in Deutschland größtenteils zerstört wurden. Gesunde Moore sind nicht nur wertvoller Lebensraum für seltene Pilz-, Tier- und Pflanzenarten, sondern auch CO2-Speicher und damit echte Klimaschützer.“
Mehr zum Moor-Hallimasch: www.bund.net/moor-hallimasch
Audio-Interview mit BUND-Pilzexpertin Tamara Pilz-Hunter:
www.bund.net/pilze-audio
Alle O-Töne des BUND können Sie als mp3-Datei herunterladen und lizenzfrei für Medienberichte verwenden: www.bund.net/service/presse/pressebilder
Die bisher veröffentlichten BUND-Artensteckbriefe im Überblick:
- Das Bamberger Hörnchen: www.bund.net/bamberger-hoernchen
- Der Emmer: www.bund.net/emmer
- Der Deutsche Löwenzahn: www.bund.net/deutscher-loewenzahn
- Der Feldhamster: www.bund.net/feldhamster
- Das Bodensee-Vergissmeinnicht: www.bund.net/bodensee-vergissmeinnicht
Wie bedrohte Arten durch einen Biotopverbund geschützt werden können zeigt zudem das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“, das im Bundesproramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Durch Wiederherstellung und Vernetzung von wertvollen Lebensräumen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs werden seltene Arten wie die Waldbirkenmaus und der Kiebitz gefördert. www.bund.net/quervernetzung