Aus dem Wald, für den Wald:

Nachweis: Baumschule Stingel
Nachweis: Baumschule Stingel

Produktionsholz für nachhaltigen Sprossenschutz junger Bäume wächst in der Ortenau

Ob als Baustoff, in der Möbelfertigung, für Papier oder als Brennmaterial – das Holz aus Ortenauer Wäldern ist ein vielseitiger Rohstoff.


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Neben Fichten und Tannenholz, das derzeit zusammen rund 60 Prozent des Nutzholzes aus dem Ortenaukreis ausmacht, vermarktet der waldreichste Landkreis in Baden-Württemberg mit seinen rund 90.000 Hektar Waldfläche auch außergewöhnliche Hölzer und Produkte. So liefern die im Renchtal eingesetzten Revierleiter des Ortenaukreises seit vielen Jahren Esskastanienholz für den Bau sogenannter Sprossenschützer, die an jungen Bäume angebracht vor Wildverbiss schützen und so ein gutes Wachstum der Pflanzen ermöglichen. Sprossenschützer finden sowohl in der Forst- als auch der Landwirtschaft Verwendung.

Einst von den Römern aufgrund ihrer schmackhaften Früchte über die Alpen mitgebracht, wächst die Esskastanie inzwischen zahlreich und doch nahezu unbemerkt im Schwarzwald. Bereits im Mittelalter wussten die Menschen um die nahrhaften Früchte dieser Baumart und siedelten sich gerne in ihrer Nähe an. Besonders die Bewohner von Berggebieten waren auf die Esskastanie angewiesen und nutzten sie nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als Bauholz. Speziell im Weinbau wurde das dauerhafte und biegsame Holz gerne verwendet.

Bernd Schairer, langjähriger Mitarbeiter der Baumschule Stingel in Albstadt, wusste von den überzeugenden Holzeigenschaften und beschloss die Esskastanie für die Herstellung sogenannter Sprossenschützer zu verwenden. Der gelernte Schreiner, Forstwirt und Forsttechniker war auf der Suche nach einer nachhaltigen Alternative zu den bisher verwendeten, meist biologisch nicht abbaubaren, Materialien und entschied sein Produkt so regional wie möglich herstellen zu lassen. Das Holz der Esskastanie ist dafür besonders gut geeignet, da es ausgesprochen haltbar und gut zu bearbeiten ist.

Die Revierleiter Michael Sauter und Christian Huber aus dem Renchtal beliefern schon seit Jahren das Sägewerk Müller aus Oppenau regelmäßig mit Esskastanienholz aus der Ortenau. Das Holz für die Herstellung der Sprossenschützer wird hier zunächst grob zugeschnitten, anschließend werden die Sprossenschützer dann von der Lebenshilfe Zollernalb zusammengebaut und schließlich von der Baumschule Stingel vertrieben.

„Es ist schön, dass die Wertschöpfungskette für dieses Produkt zu 100 Prozent in Baden-Württemberg liegt. Zwischen dem Wuchsort der Esskastanie und der Produktion liegen lediglich 80 Kilometer Luftlinie,“ freut sich Yvonne Bierer, Leiterin des Forstbezirks Oberkirch. „Die Esskastanie als wärmeliebende Baumart ist für uns ja ohnehin ein wichtiger Baustein bei der Gestaltung klimatoleranter und stabiler Mischwälder. Wenn wir nun der nächsten Waldgeneration mit natürlichen Holzprodukten aus unserer Region eine Starthilfe geben können, ist das natürlich ein besonders gelungener Beitrag zur Nachhaltigkeit!“

Landratsamt Ortenaukreis
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