Biomasse am Tagebau Reichwalde soll Kohlendioxid binden  

Biomasse am Tagebau Reichwalde soll Kohlendioxid binden   
Biomasse am Tagebau Reichwalde soll Kohlendioxid binden  

EU-Projekt Miscomar+ erforscht Schilf-Anbau auf renaturierten Böden

Im Rahmen des EU-Folgeprojekts „Miscomar+ - Miscanthus für kontaminiertes und marginales Land“ ist Ende Mai 2021 am Tagebau Reichwalde in der Lausitz eine Fläche von einem Hektar mit Miscanthus Giganteus bepflanzt worden.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Miscanthus, auch Chinagras Riesenschilfgras oder Elefantengras genannt, ist eine ursprünglich in Südostasien beheimatete, mehrjährige Pflanze. Einmal auf einer Fläche etabliert, entwickelt sie ein dichtes, tiefreichendes Wurzelwerk und baut im Vegetationsverlauf eine Humusschicht auf.

Innerhalb des EU-Projektes, das in Deutschland von der Universität Hohenheim mit ihrem Fachbereich „Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie“ wissenschaftlich begleitet und betreut wird, soll unter anderem in der Lausitz erforscht werden, unter welchen Bedingungen sich das Chinagras auch in Mitteleuropa als Nutzpflanze nachhaltig einsetzen lässt. Im Miscomar-Nachfolgeprojekt Miscomar+ geht es, nachdem erste Erfahrungen gesammelt worden sind, nun darum, Qualität und Ertrag auf verschiedenen Standorten zu validieren. Ziel ist es auch, die gesamte Wertschöpfungslinie für Flächennutzer zu optimieren, vom Anbau bis zur Verwertung.

„Wenn man sich, wie auch die LEAG in ihrer Rekultivierung mit nachwachsenden Rohstoffen und ihrer nachhaltigen Verwertung beschäftigt, dann führt an Miscanthus kein Weg vorbei“, sagt Doris Wüstenhagen, verantwortlich für den Agrarbereich im LEAG-Fachbereich Rekultivierung. „Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig, angefangen bei der energetischen Biomasse-Verwertung bis hin zur stofflichen Nutzung – beispielsweise in Baumaterialien und bei der Papierherstellung. Hinzu kommt der positive Effekt für das Klima, denn Miscanthus kann mehr Kohlendioxid als andere Kulturpflanzen aus der Luft aufnehmen und binden.“

Bei der vom Bergbaubetreiber für das EU-Projekt bereitgestellten Fläche am Tagebaurand von Reichwalde handelt es sich um einen Teil des ehemaligen Randriegelbereiches, der nach Beräumung und Flächenwiederherstellung für die für die landwirtschaftliche Nutzung vorbereitet worden ist. Bewirtschaftet wird das Feld mit der Sonderkultur von der Technical Service Kuehn GmbH aus dem Oberlausitzer Goeda, einem mittelständischen Betrieb mit Erfahrung im Miscanthus-Anbau und der stofflichen Weiterverwertung. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Uwe Kuehn ist zudem stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Vereinigung für Miscanthus und mehrjährige Energiegräser (MEG) e.V.

Die erste Ernte des Reichwalder Chinagras das bis zu drei Meter hoch werden kann, soll im Herbst dieses Jahres erfolgen. Nach jährlichem Neuaustrieb kann über zwanzig Jahre geerntet werden.

LEAG: Lausitz Energie Bergbau AG direkter Link zum Artikel