Bodenschutz ist Klimaschutz:

Konsultation über neue EU-Strategie ist noch eine Woche offen

Böden sind der einzige Ökosystemtyp, dessen Schutz und Erhaltung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bisher nicht EU-weit geregelt ist, wie es beispielsweise für Luft und Gewässer bereits lange der Fall ist.


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Die Europäische Kommission bereitet derzeit eine neue EU-Bodenstrategie vor. Noch eine Woche, bis Dienstag, 27. April, läuft eine öffentliche Online-Konsultation dazu, wie ein künftiges europäisches Regelwerk zur Nutzung und zum Schutz von Böden ausgestaltet werden kann. Die aktualisierte Bodenstrategie hatte die Kommission in ihrer Biodiversitätsstrategie im Rahmen des Europäischen Grünen Deals angekündigt.

„Bodenschutz ist Klimaschutz. Wir brauchen gesunde Böden, um die Ziele des Europäischen Grünen Deals – Klimaneutralität, biologische Vielfalt, gesunde Lebensmittelsysteme – zu erreichen“, erklärte Jörg Wojahn, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland. „Natürlich werden einige Aspekte des Bodenschutzes am sinnvollsten lokal und regional geregelt. Aber CO 2-Emissionen aus Böden tragen zum Klimawandel in der gesamten EU bei, egal wo sie entstehen. Wüstenbildung beeinflusst das europäische Klima weit über die Grenzen der direkt betroffenen Staaten hinaus. Und die Verschmutzung landwirtschaftlicher Flächen beeinträchtigt die Lebensmittelsicherheit im gesamten EU-Binnenmarkt. Deshalb braucht es ein gemeinsames, EU-weites, Vorgehen.“

Die EU will bis 2030 erreichen, dass 75 Prozent der Böden gesund sind. Böden produzieren unsere Nahrungsmittel und Rohstoffe, reinigen unser Trinkwasser, verringern Überschwemmungsrisiken und speichern riesige Mengen an Kohlenstoff. Die Prozesse der Bodenbildung und Regenerierung der Böden vollziehen sich extrem langsam. Böden zählen daher zu den nicht erneuerbaren Ressourcen.

In der EU hat die Verschlechterung der Bodenqualität erhebliche ökologische und wirtschaftliche Folgen. Schlechte Bodenbewirtschaftung wie Entwaldung‚ Überweidung, nicht nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Verfahren, Bautätigkeiten und Bodenversiegelung gehören zu den Hauptursachen hierfür. Obwohl die Geschwindigkeit der Bodenversiegelung in letzter Zeit zurückgegangen ist, gehen fruchtbare Böden nach wie vor durch den Flächenverbrauch und die Ausbreitung der Städte verloren. Verstärkt durch den Klimawandel werden die Auswirkungen der Erosion und des Verlusts von organischem Kohlenstoff im Boden immer deutlicher. Auch die Wüstenbildung stellt in der EU eine wachsende Bedrohung dar.

Die öffentliche Konsultation zur neuen EU-Bodenstrategie hatte die Kommission Anfang Februar gestartet. Sie läuft nun noch eine Woche, bis kommenden Dienstag, 27. April.

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