Deutsche Umwelthilfe fordert umgehende Verschärfung der rechtlichen Vorgaben und sofortige Verbesserung der Luftqualität

Neue Studie belegt Erkrankungen durch Luftschadstoffe auch bei Einhaltung derzeitiger Grenzwerte

Die heute veröffentliche Langzeitstudie des ELAPSE Forschungsprojekts bekräftigt die Warnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass die aktuellen europäischen Grenzwerte für Luftschadstoffe zu lasch sind.


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Die europaweite Studie zeigt, dass es signifikante Zusammenhänge zwischen der chronischen Belastung mit Feinstaub (PM 2,5), Ruß und Stickstoffdioxid (NO2) und einer vorzeitigen Sterblichkeit gibt. Diese gilt sowohl für alle natürlichen Todesursachen zusammengenommen, als auch für einzelne besondere Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs und besteht selbst bei Konzentrationen deutlich unterhalb der geltenden Grenzwerte. Die DUH erneuert daher ihre Forderung, die Grenzwerte für Luftschadstoffe zu verschärfen und die Anstrengungen zur Minderung der Luftbelastung sofort zu verstärken.

„Die Studie belegt, dass die derzeit gültigen Grenzwerte für Luftschadstoffe in der Atemluft zu niedrig sind. Die Grenzwerte dürfen nicht länger an Lobbyinteressen beispielsweise der Autoindustrie ausgerichtet werden, sondern an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Geeignete Lösungen und Maßnahmen zur Verringerung der Luftschadstoffbelastung durch Verkehr, Holzöfen, Industrie und industrielle Landwirtschaft liegen bereits seit Jahren auf dem Tisch. Jede weitere Verzögerung effektiver Luftreinhaltepolitik ist verantwortlich für weitere Erkrankungen und vorzeitige Todesfälle“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch NO2 wird schon bei einer Belastung von 20 µg/m³ festgestellt. Der EU-Grenzwert für NO2 liegt bei einem Jahresmittel von 40 µg/m³. Nach Angabe der Studie wächst mit jedem Anstieg der Feinstaub-Belastung (PM 2,5) um 5 µg/m³ das Risiko für die genannten Erkrankungen um 5 bis 13 Prozent. Unterhalb von 12 µg/m³ wächst mit jedem Anstieg um 5 µg/m³ das Risiko sogar um 13 bis 29 Prozent. Der Grenzwert liegt derzeit bei 20 µg/m³ und damit nach Ansicht der DUH deutlich zu hoch.

„Die derzeitigen Grenzwerte für Luftschadstoffe sind veraltet und schützen die Menschen nicht vor Erkrankungen. Das untermauert die jetzt veröffentlichte Langzeitstudie. Wir erwarten, dass auch die WHO ihre Grenzwert-Empfehlungen entsprechend deutlich verschärfen wird. Die Europäische Union muss jetzt handeln und die Grenzwerte verschärfen, um die Menschen vor Krankheiten und die Gesellschaft vor hohen Folgekosten zu schützen“, betont Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH.

Hintergrund:

Um die negativen Gesundheitseffekte durch eine Langzeitbelastung mit Luftschadstoffen zu untersuchen, wurden die Daten von insgesamt 28 Millionen Menschen aus elf europäischen Ländern über mehrere Jahre ausgewertet. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ELAPSE-Forschungsprojektes, welches vom Health Effects Institute (HEI) finanziert wird, stellten fest: Selbst eine Belastung auch unterhalb gültiger aktueller EU-, US-amerikanischer und aktueller WHO-Grenzwertempfehlungen hat messbar negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Erwachsenen.

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel