Fischsterben in der Hamme

Wasserqualität in der Hamme steigt wieder Badeverbot am Hamme-Strand aufgehoben

Beginnend am 11. August sind an verschiedenen Stellen im Flusslauf der Hamme tote Fische gefunden worden. Die aktuellen Sauerstoffmessungen in der Hamme geben erfreulicherweise Anlass zu Optimismus.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Lagen die Werte in der letzten Woche noch unter 1 Milligramm Sauerstoff pro Liter, zeichnet sich mit den aktuellen Messungen ein Aufwärtstrend ab. Der Sauerstoffgehalt in der Hamme befindet sich mittlerweile wieder in einem für Fische akzeptablen Bereich.

Die Frage, wie man den Sauerstoffgehalt nach den Starkregenereignissen weiter steigern kann, beschäftigt nicht nur den Landkreis Osterholz, sondern viele weitere Organisationen. Der GLV Teufelsmoor, die Fischereigesellschaft Osterholz-Scharmbeck, der Landesfischereiverband Weser-Ems, die Gemeinden mit ihren Freiwilligen Feuerwehren sowie das Technische Hilfswerk (THW) sind im Einsatz an der Hamme. Da das Gewässer selbst über keine nennenswerten Oberwasserzuflüsse mit sauerstoffreicherem Frischwasser verfügt, erscheint allen Beteiligten eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen am sinnvollsten: Über das Staubauwerk der Ritterhuder Schleuse erfolgt ein moderater Wasseraustausch, tote Fische werden zügig abgesammelt und entsorgt, damit deren Zersetzung die sauerstoffzehrenden Prozesse im Gewässer nicht zusätzlich vorantreibt und an möglichst vielen verschiedenen Stellen wird über Notbelüftungsmaßnahmen von außen zusätzlicher Sauerstoff in das Gewässer eingebracht.

Der GLV Teufelsmoor sorgt durch kleinere Umbauten an der „Ritterhuder Schleuse“ für eine Zuwässerung mit sauerstoffreicherem Wasser aus dem gezeitenbeeinflussten Gewässersystem von Unterweser und Lesum. Vereinsmitglieder der Fischereigesellschaft Osterholz-Scharmbeck führen tägliche Kontrollfahrten zwischen der Ritterhuder Schleuse und Neu-Helgoland durch und sammeln tote Fische ein, die vom NLWKN als Eigentümer des Gewässers entsorgt werden. Gleichzeitig finden durch die Freiwillige Feuerwehr und das THW Notbelüftungsmaßnahmen durch Tauchpumpen am Gewässer statt. Diese wurden vom Ruderverein Osterholz-Scharmbeck, dem Segelclub Hamme sowie seitens des GLV Teufelsmoor ergänzt. Um den Erfolg zu überprüfen, werden die Sauerstoffwerte regelmäßig an verschiedenen Bereichen gemessen.

Landrat Bernd Lütjen zeigt sich erfreut vom umfangreichen ehrenamtlichen Engagement: „Es ist beeindruckend, wie viele Helfende sofort im Einsatz waren und noch immer sind. Ich danke allen ehrenamtlichen Akteuren, Helferinnen und Helfern für ihr großartiges Engagement. Ohne diese breite Unterstützung wäre das Ausmaß des Fischsterbens an der Hamme noch ein anderes. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Fischsterben kurzfristig in den Griff bekommen!“

Das bisher bestehende Badeverbot für den Hamme-Strand in Worpswede konnte mit Wirkung vom 23. August 2023 wieder aufgehoben werden. Seit Anfang August wurde das Wasser der Hamme an der Badestelle engmaschig beprobt sowie regelmäßig Sichtkontrollen vor Ort durchgeführt. Mittlerweile konnte über einen Zeitraum von zehn Tagen bei vier aufeinanderfolgenden Probenahmen die Qualität – wie sie für einen August üblich ist – in der Hamme wieder nachgewiesen werden.

Der Landkreis Osterholz weist darauf hin, dass das Baden in öffentlichen Gewässern dennoch grundsätzlich mit Augenmaß geschehen sollte, bei sichtbaren Verunreinigungen sollte das Wasser beispielsweise gar nicht erst betreten werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich in dem Wasser Bakterien und Viren befinden, die insbesondere beim Verschlucken Infektionen mit Symptomen wie Durchfall und Übelkeit auslösen können.

Soweit Einwohnerinnen und Einwohner in den Landkreis-Gewässern nicht nur kleine Mengen toter Fische beobachten, bittet der Landkreis Osterholz um eine Information mit Standort, Datum und Uhrzeit, Foto und/oder Beschreibung der Situation anumweltamt@landkreis-osterholz.de. Mit diesen Informationen kann der Landkreis einen besseren Überblick über die betroffenen Gewässer erhalten und schnell Gegenmaßnahmen einleiten.

Landkreis Osterholz