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Überreste von alten Trockenmauern waren rund um die Schaaffhausenkanzel zuvor nur noch vereinzelt zu finden. Diese zeugen von der historischen Weinbautradition am Korfer Berg, die allerdings schon im 19 Jahrhundert mit dem Einfall der Reblaus weitgehend eingestellt wurde. Aus naturschutzfachlicher Sicht stellen diese vollbesonnten trocken-heißen Hänge mit Felsbereichen und Weinbergsmauern einen besonders wertvollen Lebensraum insbesondere für Reptilien wie Mauereidechsen dar, für deren Erhalt sich der Rhein-Sieg-Kreis einsetzt.
Daher hat chance7 in diesem Bereich bereits einige Maßnahmen umgesetzt, um diese Lebensräume ökologisch aufzuwerten. So wurden z.B. 2,6 Hektar zugewachsene Flächen von Büschen befreit und einzelne Bäume gefällt, um die Flächen wieder besser zu besonnen. Die nun errichteten Trockenmauern aus geschichteten Natursteinen - sogenannter Grauwacke – runden das Gesamtbild ab.
Die Maßnahmen am Korfer Berg sind eingebettet in ein großräumiges Gesamtkonzept, das zum Ziel hat, die trockenwarmen Lebensräume entlang der Rheinhänge und des Siebengebirges von der Rabenlay auf Bonner Gebiet bis hin zum Menzenberg in Bad Honnef über einen Offenlandkorridor zu verbinden. Dieser Biotopverbund ermöglicht es, den isoliert gelegen Lokalpopulationen der Mauereidechse, die z.B. noch unterhalb vom Drachenfels vorkommen, sich wieder ungehindert ausbreiten zu können.
Die errichteten Trockenmauern haben in diesem Zusammenhang für die Reptilien eine wichtige Funktion als sogenanntes Trittsteinbiotop. Davon profitieren auch eine ganze Reihe weiterer gefährdeter Arten wie z.B. Wildbienen, Schmetterlinge und Heuschrecken.
Als positiver Nebeneffekt wird Wandernden und weiteren Erholungssuchenden zudem wieder ein weiter Blick tief ins Mittelrheintal ermöglicht. Zur nachhaltigen und dauerhaften Offenhaltung der hergestellten Lebensräume am Korfer Berg werden diese ab dem Jahr 2022 mit Schafen und Ziegen beweidet.