Globaler Biodiversitätsrahmen: Entwurf ohne Klammern

"Bis 2050 im Einklang mit der Natur leben" - 21 Ziele und 10 "Meilensteine" bis 2030 erfüllen: 196 Vertragsstaaten sollen im Oktober einem neuen globalen Rahmen für den Schutz der Biodiversität zustimmen.

Dann findet im chinesischen Kunming das 15. Treffen zum UN-Abkommen über biologische Vielfalt statt (CBD COP15).


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Das Sekretariat hat am Dienstag den ersten Entwurf (Draft One) des Textes vorgelegt, nachdem der "Zero Draft" bereits im letzten Jahr im Februar veröffentlicht worden war (EU-News 16.01.2020) - vor der Pandemie, die alles veränderte.

Zu den wichtigsten Zielen des ersten Entwurfs gehören aus Sicht des CBD-Sekretariats:

  • Sicherstellen, dass mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresgebiete weltweit (insbesondere Gebiete mit besonderer Bedeutung für die biologische Vielfalt und deren Beitrag für den Menschen) durch effektive, gerecht verwaltete, ökologisch repräsentative und gut vernetzte Systeme von Schutzgebieten (und andere effektive gebietsbezogene Schutzmaßnahmen) erhalten werden.
  • Die Einschleppung und Etablierung invasiver gebietsfremder Arten verhindern oder um 50 Prozent zu reduzieren und solche Arten zu kontrollieren oder auszurotten, um ihre Auswirkungen zu beseitigen oder zu reduzieren.
  • Nährstoffeintrag in die Umwelt um mindestens die Hälfte, den Einsatz von Pestiziden um mindestens zwei Drittel reduzieren; Einleitung von Plastikmüll vermeiden.
  • Ökosystembasierte Ansätze zur Abschwächung der Auswirkungen des und zur Anpassung an den Klimawandel; mindestens 10 GtCO2e (10 Gigatonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente an Treibhausgasemissionen) pro Jahr reduzieren und sicherstellen, dass die Abschwächungs- und Anpassungsbemühungen keine negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben.
  • Anreize, die für die biologische Vielfalt schädlich sind, auf gerechte Weise umlenken, umfunktionieren, reformieren oder abschaffen, indem sie um mindestens 500 Milliarden Dollar pro Jahr reduziert werden.
  • Finanzielle Mittel aus allen Quellen für den Biodiversitätsschutz um mindestens 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr erhöhen und internationale Finanzströme in Entwicklungsländer um mindestens 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr erhöhen.

Anders als in anderen UN-Prozessen üblich, enthält der Text keine Abschnitte in eckigen Klammern mehr, die andeuten, wo etwas umstritten ist oder es unterschiedliche Optionen geben könnte. Was nicht heißt, dass es bei der "Feinabstimmung" über den Sommer und Frühherbst nicht noch zu Änderungen kommen könnte. Vorgestellt wurde der Entwurf von CBD-Generalsekretärin Elizabeth Maruma Mrema, Basile van Havre und Francis Ogwal, den beiden Co-Vorsitzenden der offenen Arbeitsgruppe (Open-Ended Working Group on the Post-2020 Global Biodiversity Framework).

Grob unterteilen lässt sich der Rahmen in Ziele, die bis 2050, und die Zwischenschritte, die bis 2030 erreicht sein sollen.

DNR: Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V. direkter Link zum Artikel