Mähroboter - tödliche Gefahr für Igel & Co.  

Mähroboter - tödliche Gefahr für Igel & Co.   
Mähroboter - tödliche Gefahr für Igel & Co.  

Umweltbüro bittet um Umsicht bei der Gartenpflege

So mancher Gartenbesitzer träumt von einem besonders gepflegten Rasen. Ein automatischer Mähroboter scheint die Erfüllung dieses Traums zu versprechen. Der elektrische Gartenhelfer wird in Deutschland immer beliebter, doch birgt er tödliche Gefahren für Igel & Co.


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„Viele Menschen wollen sich mit einem solchen Mähroboter die Arbeit im Garten erleichtern und wissen oft gar nicht, dass sie für Tiere, insbesondere für Igel, lebensgefährlich sind.“ gibt Siegeritta Gebauer zu Bedenken. Die Sankt Augustinerin pflegt seit 20 Jahren rein ehrenamtlich kranke und verletzte Igel.

Die Stacheltiere sind keine Fluchttiere, sie rollen sich bei Gefahr zu einer Kugel und erstarren. Dieses Verhalten wird ihnen beim Zusammentreffen mit einem Mähroboter zum Verhängnis, denn diese erkennen Igel und andere Kleintiere oder auch Jungvögel nicht und halten nicht an. „Die Tiere können durch die scharfen Messer massive Verletzungen erleiden“, so Gebauer.

Gerade jetzt sind viele Jungigel unterwegs - häufig nicht schwerer als 100 g. Auf-grund ihrer geringeren Körpergröße sind die Kleinen besonders gefährdet. Die Zusammenstöße von Tier und Maschine auf dem Rasen bleiben allerdings oft unbemerkt, da die Wildtiere im Verletzungsfall keine Schmerzenslaute ausstoßen und sich ins Unterholz zurückziehen, um dort qualvoll zu verenden.

Verletzte Tiere landen – wenn sie Glück haben - bei den ehrenamtlich Engagierten des Igelnetzwerkes. Die Pflegestellen sind allerdings gerade in diesen Zeiten völlig überlastet. „Igel und andere Kleintiere haben eine Daseinsberechtigung“, meint Igelexpertin Gebauer. „Um- und Vorsicht bei der Gartenpflege kann viele Kleintierleben retten.“

Das Umweltbüro der Stadt Sankt Augustin rät allen Gartenbesitzer*innen, Mähroboter – wenn überhaupt - nur tagsüber zu nutzen, da Igel nachtaktiv sind. Auch beim Einsatz von Fadenmähern und herkömmlichen Rasenmähern ist erhöhte Vorsicht geboten. Durch Mähen unter Sträuchern, Hecken und an unübersichtlichen Stellen werden viele Igel, die dort gerne ihren Tagschlaf halten, verstümmelt oder tödlich verletzt. Hohes Gras sollte man daher nur nach vorheriger Nachschau schneiden.

Ein permanent vom Mähroboter gepflegter Rasen schadet dem Igel und anderen Gartentieren außerdem bei der Nahrungssuche. Blühpflanzen und Kräuter gehen verloren, die für den Igel notwendige Insekten- und Kleintierpopulation wird abgetö-tet, bis nur noch eine biologisch wertlose grüne Fläche übrig bleibt.

„Wer Igeln helfen möchte, sollte seinen Garten möglichst naturnah gestalten“, rät Birgit Dannefelser Biologin beim Umweltbüro. „Dazu gehören heimische Sträucher und Stauden, außerdem auch eine „wilde Ecke“ oder ein selbstgebautes Igelhaus zum Verstecken und Schlafen.“

Mehr Tipps für einen igelfreundlichen Garten finden Interessierte unter www.NABU.de/igelgarten und www.pro-igel.de. Das Sankt Augustiner Umweltbüro hält ebenfalls Tipps für naturnahe Gartengestaltung sowie eine kostenfreie Saatgutmischung für eine Blühwiese bereit (Kontakt: bir-git.dannefelser@sankt-augustin.de)

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