NABU: Das Fundament für die Zukunft der Landwirtschaft ist gelegt

Krüger: Politik ist jetzt gefordert, Ergebnisse der ZKL aufzugreifen und umzusetzen

Höfesterben, Artenverlust, Klimakrise: Die Landwirtschaft steht unter hohem Druck und vor riesigen Herausforderungen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Dem begegnet die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) jetzt mit einem gemeinsamen Zielbild für die künftige Entwicklung der Landwirtschaft. Gestern Nacht hat das Gremium seine Arbeit nach rund zehnmonatigen Beratungen abgeschlossen. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, Mitglied der Kommission:

„Nach jahrelangen Konflikten haben Landwirtschaft, Wirtschaft, Natur-, Verbraucher- und Tierschutz erstmals gemeinsame Empfehlungen zu zentralen Herausforderungen der Agrarpolitik formuliert. Einig sind sich alle Mitglieder der ZKL darin, dass der Sektor Landwirtschaft vor einer umfassenden Transformation steht. Sie soll den ökologischen und sozialen Herausforderungen eine ökonomisch tragfähige Zukunft ermöglichen. Dafür sind schnelle Erfolge im Klimaschutz und der Schutz und die Wiederherstellung der Qualität von Böden, Wasser, Artenvielfalt und Landschaften erforderlich. Künftig sollen sich öffentliche Gelder konsequent und vollständig an Gemeinwohlleistungen wie dem Naturschutz ausrichten und diese Leistungen der Landwirtschaft betriebswirtschaftlich attraktiv honorieren. Bei der Umsetzung solcher Maßnahmen soll künftig in regionalen Kooperationen von Landwirtschaft und Naturschutz enger zusammengearbeitet werden.“

Darüber hinaus beinhaltet der Abschlussbericht weitere Eckpunkte, unter anderem:
– ein angestrebter Mindestflächenanteil von Landschaftsstrukturelementen, Saumstrukturen und nichtproduktiven Flächen in der Offenlandschaft für Erhalt und Wiederherstellung der Biodiversität,
– die schrittweise und vollständige Ausrichtung der Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) an gesellschaftlichen Zielen wie Natur-, Umwelt- und Klimaschutz,
– die vollständige Finanzierung von Natura-2000-Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter Lebensräume und Arten,
– eine verbindliche Tierwohlkennzeichnung.

„Klar ist: Die Transformation der Landwirtschaft wird viel Geld kosten und muss gesamtgesellschaftlich finanziert werden. Sie ist aber bei weitem billiger als die heutigen ökologischen und sozialen Folgekosten für die Gesellschaft und können gesellschaftlich auch fair verteilt werden. Dafür werden alle politischen Instrumente benötigt. Konsumenten sollen angemessen an der Entlohnung für die Lebensmittelproduktion beteiligt werden. Die im Abschlussbericht der ZKL formulierten Ergebnisse sind ein klarer Arbeitsauftrag für die kommende Bundesregierung”, so Krüger.

Hintergrund

Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ist ein Beratungsgremium mit 31 Interessenvertreterinnen und -vertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Bunderegierung hat sie im Juli 2020 mit dem Auftrag ins Leben gerufen, „Empfehlungen und Vorschläge zu erarbeiten, um eine nachhaltige, das heißt ökologisch und ökonomisch tragfähige sowie sozial verträgliche Landwirtschaft in Deutschland auch in Zukunft zu ermöglichen“. Die ZKL trat im September 2020 zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Am 6. Juli wird der gemeinsame Abschlussbericht an die Bundeskanzlerin überreicht.

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel