Nachhaltige Schädlingsbekämpfung

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Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service setzt im Kampf gegen Wollläuse auf Marienkäfer

Von außen sieht die Verpackung einigermaßen unscheinbar aus: Ein Papierrohr und eine durchsichtige kleine Plastikbox stehen auf einem Tisch im Hanauer Gewächshaus bereit. Der Inhalt hat es jedoch in sich: 200 ausgewachsene Käfer und 500 Larven tummeln sich darin. Sie sollen die Gärtnerinnen und Gärtner des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service im Kampf gegen Wollläuse und andere Schädlinge unterstützen.


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Es handelt sich dabei nicht um einheimische, sondern um australische Insekten. "Wir setzen australische Marienkäfer und Florfliegenlarven ein. Beide sind natürliche Fressfeine von Wollläusen", erklärt Gärtner Klaus Hestermann. Wollläuse sind hartnäckige, resiliente Schädlinge, die Pflanzen angreifen und Eier in der Blumenerde ablegen. Dank der vergleichsweise milden Temperaturen der letzten Jahre können die Läuse zunehmend besser überwintern. "Es gibt nur wenige effektive Mittel, die gegen einen solchen Schädlingsbefall helfen und noch weniger Mittel, die nach EU-Richtlinien eingesetzt werden dürfen. Entsprechend setzen wir nun auf Nützlinge, welche die Wollläuse fressen, die Pflanzen aber in Ruhe lassen", ergänzt Gärtner Peter Reidel.

Die Insekten wurden im gesamten Gewächshaus auf den dort untergebrachten Pflanzen ausgesetzt und sollen dort einen natürlichen, nachhaltigen Pflanzenschutz bieten. "Wir sind während einer Messe in Essen auf einen Anbieter aufmerksam geworden, der sich unter anderem auf das Angebot von Nützlingen zur Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat. Entsprechend haben wir im Nachgang dann Kontakt aufgenommen und eine entsprechende Bestellung aufgesetzt", so Hestermann. Florfliegenlarven schlüpfen nach ungefähr zwei Wochen, die Marienkäfer leben einige Wochen. "Allerdings vermehren sich die Tiere natürlich auch, insofern ist automatisch für Nachschub gesorgt", erklärt der Gärtner.

Diese Maßnahme soll unter anderem die Sommerblumen schützen, welche wie gewohnt zur Jahresmitte im gesamten Stadtgebiet gesetzt werden. "Für uns als Stadt ist es wichtig, immer wieder neue Wege zu gehen und neue Möglichkeiten zu testen. Dabei ist es uns gerade im Bereich der Grünpflege ein wichtiges Anliegen, eine Belastung wie etwa durch chemische Mittel möglichst gering zu halten. Der Einsatz von Nützlingen ist eine gute Möglichkeit, dieses Ziel einzuhalten, ohne dabei auf eine effektive Schädlingsbekämpfung verzichten zu müssen", sagt Stadträtin Isabelle Hemsley.

Mit einer Belastung der einheimischen Umwelt durch den Import von in Europa eigentlich nicht ansässigen Insekten ist dabei nicht zu erwarten. "Für diese Tiere sind die Winter noch immer deutlich zu kalt. Sollten sie wider Erwarten unser Gewächshaus verlassen, wären sie in der freien Natur nicht überlebensfähig", sagt Hestermann abschließend.

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