Wie viele Bäume werden in Würzburg und Äthiopien gepflanzt?

Foto: Rainer Kwiotek/MfM
Foto: Rainer Kwiotek/MfM

Spendenaktion läuft bis Ende Oktober:

Ab jetzt gilt's: Kommen bis Ende des Monats 50.000 Euro zusammen? Initiatoren appellieren gemeinsam mit Oberbürgermeister und Klimabürgermeister an die Bevölkerung.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Würzburg. Ab diesem Dienstag, 1. Oktober, läuft sie nun offiziell – die große Spendenaktion für neue Bäume in Würzburg und in Äthiopien. Gelingt es bis Ende des Monats, gemeinsam mit der Bürgerschaft Würzburgs und der Region dafür mindestens 50.000 Euro zu sammeln? Als Paten der Kampagne hoffen Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) und Klimabürgermeister Martin Heilig (Grüne) auf möglichst viele Spenden und Benefizaktionen.

Idee und Botschaft des Projekts: „Der Klimawandel kennt keine Grenzen, forsten wir deshalb gemeinsam auf, lokal und global!“, heißt es in einer Pressemitteilung, der nachfolgende Informationen entnommen sind. Initiiert wurde die Kampagne mit dem Titel „Würzburg pflanzt x10“ von der Stiftung „Menschen für Menschen“ (Äthiopienhilfe Karlheinz Böhm) und der Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN).

Der Faktor 10 bedeutet: Mit einer Spende in gleicher Höhe können für einen Baum in Würzburg zehn Bäume in Äthiopien gepflanzt werden, der positive Klimaeffekt wird vervielfacht. Etwa vier Euro kostet das Pflanzen eines Baums und die Pflege im ersten Jahr in Würzburg. Die etwa ein Hektar große Aufforstungsfläche befindet sich auf Heidingsfelder Gemarkung nahe der Autobahn A3. Das städtische Gartenamt kümmert sich nachhaltig um die gepflanzten Setzlinge. In Äthiopien – im Projektgebiet Illu Gelan – werden unter aktiver Einbindung der Bevölkerung für eine Spende von vier Euro zehn Bäume großgezogen, oder für 40 Euro 100 Bäume.

Die Spenderinnen und Spender entscheiden selbst, wie sie ihr Geld verteilen wollen – es gibt zwei Konten: „Menschen für Menschen“, IBAN DE64 7015 0000 0018 1800 18 (Bäume für Äthiopien) und Bund Naturschutz, Kreisgruppe Würzburg, IBAN DE10 7905 0000 0043 8844 10 (Bäume für Würzburg). Wichtig: Bei einer Überweisung sollte der Verwendungszweck „Würzburg pflanzt x10“ angegeben werden.

Dankbar zeigen sich die Initiatoren für erste eingegangene Spenden und Unterstützung. So hat die Würzburger Vollkornbäckerei Köhler für den Monat Oktober eigens ein „Klimabrot“ aufgelegt – pro verkauftem 750-Gramm-Laib fließen 2 Euro in die Spendenaktion. Das Brot ist dekoriert mit einem Baum, gebacken aus dem Teig des Rhöner Landbrotes, und wird in allen vier Köhler-Filialen verkauft. Dort werden zusätzlich Spenden für die Baumaktion gesammelt.

Mächtig ins Zeug legt sich auch das Fitness-Studio des SV 05 Würzburg mit seinem Leiter Rainer Griebl. Er lädt dazu ein, etwas für die eigene Gesundheit und den guten Zweck zu tun: Bei einer Startgebühr von 12 Euro (als Spende für die Aktion) können Teilnehmer auf dem Laufband, dem Fahrrad oder beim Spinning Kilometer sammeln.

Ziel ist es, symbolisch mindestens eine Strecke von gut 1000 Kilometern durch Äthiopien zu absolvieren.

Die Drittliga-Handballer der Wölfe Würzburg unterstützen die Baumaktion ebenfalls: Beim Heimspiel am 5. Oktober gegen den TVS Baden-Baden in der tectake-Arena (Anwurf 19.30 Uhr) wird pro verkauftem Ticket an der Abendkasse ein Euro gespendet, außerdem erwartet die Zuschauer eine besondere Benefizaktion in der Halbzeitpause.

Weitere Unterstützung aus dem Sport kommt von der Laufgemeinschaft Würzburg: Sie spendet pro Kilometer, den ihr Weltmeister im 24-Stunden-Lauf Florian Reus bei seinem Titel gelaufen ist, einen Euro - das sind 264 Euro. Auch ein Teil des Getränkeerlöses des jüngsten Badminton-Länderspiels zwischen Deutschland und Tschechien wird gespendet.

„Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu tun, für jede und jeden Einzelnen“, sagt Initiator Andreas Jungbauer von der Würzburger Gruppe von „Menschen für Menschen“ (MfM). Er hofft auf weitere Ideen und Beteiligung – aus Vereinen, Schulen, Firmen, Sport oder Kultur. „Es müssen keine eigenen Benefizevents organisiert werden“, so MfM-Arbeitskreisleiter Reinhold Scheiner. Man könne auch geplante Veranstaltungen oder Auftritte mit dem Benefizzweck verbinden und über Eintritt oder Spenden die Baumaktion unterstützen.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt appelliert an die Bevölkerung in Würzburg und darüber hinaus: „Jeder Euro und jede einzelne Aktion hilft uns, das ambitionierte Ziel zu erreichen und viele Bäume gegen den voranschreitenden Klimawandel zu pflanzen!“ Das Projekt baue eine Brücke von Würzburg nach Äthiopien. „Diese Perspektive wird einer Herausforderung gerecht, die eine globale ist.“

Schon als Jugendlicher hatte der Oberbürgermeister seinen ersten Kontakt mit „Menschen für Menschen“, als er bei einem Kuchenverkauf Spenden für die von Schauspieler Karlheinz Böhm gegründete Stiftung sammelte.

Die Neupflanzungen in Würzburg betreut die Kreisgruppe des Bund Naturschutz zusammen mit dem Forstbetrieb der Stadt – nicht die erste Kooperation dieser Art, wie Antonia Wehrhahn, die stellvertretende BN-Vorsitzende in Würzburg betont. Im Frühjahr 2025 sollen Bürgerinnen und Bürger auch beim Pflanzen zumindest eines Teils der Setzlinge selbst zum Spaten greifen können.

Gepflanzt werden robuste Arten wie Traubeneichen, Sorbusarten, Flaumeichen oder Hopfenbuche. Im Mix finden sich auch Arten, die aktuell noch als „mediterran“ bezeichnet werden. Mit den seit Jahren steigenden Temperaturen kommen viele traditionell hier heimische Bäume immer schlechter zurecht und diese werden nach und nach durch Arten aus dem Süden ersetzt.

„In Äthiopien geht es um nichts weniger als die Lebensgrundlagen für die Menschen“, sagt Ehrenamtler Andreas Jungbauer, „unter anderem um den Kampf gegen die Bodenerosion.“ Schon zweimal, 2004 und 2011, hatte die Bürgerschaft Würzburgs und der Region bei Spendenwetten die Arbeit von „Menschen für Menschen“ großzügig unterstützt.

Weitere Infos im Internet: https://www.menschenfuermenschen.de/wuerzburg-pflanzt/ https://wuerzburg.bund-naturschutz.de/themen/aktionen-des-bn

Bei Fragen oder Benefizideen: Kontakt Andreas Jungbauer, Tel. 0171-4827845, E-Mail andreas.jungbauer@t-online.de, oder Reinhold Scheiner, Tel. 09303-1564

Bildunterzeile

Die Setzlinge werden für die Aufforstung in Äthiopien in eigenen Baumschulen von „Menschen für Menschen“ gezüchtet und dann unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung gepflanzt. Foto: Rainer Kwiotek/MfM

Stadt Würzburg