Ergebnispräsentation zum Modellprojekt

Landratsamt Fürstenfeldbruck/ Marianne Wagner
Landratsamt Fürstenfeldbruck/ Marianne Wagner

„Ressourcentag – gemeinsam aktiv in Asylunterkünften“

Das Landratsamt Fürstenfeldbruck ist Mitinitiator und Projektpartner beim bundesweiten Modellprojekt „Ressourcentag – gemeinsam aktiv in Asylunterkünften“. Dem vorausgegangen ist das Rahmenprojekt ANKOMMEN + VERSTEHEN, das Anfang 2016 im Landkreis Fürstenfeldbruck für Asylsuchende in Gemeinschaftsunterkünften entwickelt wurde.


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Gemeinsam mit Partnern aus der Region bildet das Ausländeramt seitdem Asylsuchende zu Multiplikatoren zu dem Thema Ressourcenschutz; der nachhaltige Umgang mit Energie, Wasser und Abfall aus. Die positiven Erfahrungen aus den Schulungen konnten in das bundesweite Modellprojekt einfließen.

Auf einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen legt man im Landkreis Fürstenfeldbruck großen Wert, die Klimaschutzmanagerin des Landkreises arbeitet zusammen mit vielen Akteuren an der Umsetzung der Klimaschutzziele. Auch die Neuankömmlinge tragen – wie alle Bürgerinnen und Bürger – Verantwortung für den schonenden Einsatz von Ressourcen wie zum Beispiel Energie und Wasser. Die Asylsuchenden lernen Deutschland als Gastland mit Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz gerade erst kennen, stellen Vergleiche mit ihren Heimatländern an und setzen sich kritisch mit dem Umgang von natürlichen Lebensgrundlagen auseinander. Sie lernen zu verstehen, dass auch in einem Land, das sie zunächst als „Land des Überflusses“ wahrnehmen, ein sparsamer Umgang mit Ressourcen wichtig ist.

Durch die finanzielle Förderung des Bundesministerium des Innern konnten mehr als 4.100 Asylsuchende mit hoher Bleibeperspektive im Herbst 2016 an bundesweit 180 Ressourcentagen in Asylunterkünften teilnehmen und wurden in den eintägigen Schulungen in die Themen „Energie – Wasser – Abfall“ eingeführt. Zehn dieser „Ressourcentage“ mit mehr als 250 Teilnehmern fanden im Landkreis Fürstenfeldbruck statt.

Kommuniziert wurde auf Deutsch, „mit Händen und Füßen“, hilfsweise auf Englisch und mit gegenseitiger Übersetzungshilfe. Kurze Erklärvideos von Geflüchteten für Geflüchtete (ab Dienstag, den 24.01.2017 unter www.my-welcomeguide.de zu sehen), halfen beim Einstieg ins Thema und lockerten die Schulung auf. Mit viel Spaß und in interkultureller Zusammenarbeit wurden echte „Abfallberge“ sortiert. Mit Messgeräten konnte der Stromverbrauch z.B. von Heizlüfter, Wasserkocher, Föhn oder Radio gemessen und anschließend die monatlichen bzw. jährlichen Kosten berechnet werden. „So teuer!“, war häufig die erstaunte Reaktion.

Was ist „Standby-Betrieb“? Wie setzen sich die Nebenkosten zur Miete zusammen? Wie wird Energie im Herkunftsland erzeugt und wie in Deutschland? In Arbeitsgruppen wurden viele Fragen mit großem Eifer und Interesse diskutiert, viel eigenes Wissen und Erfahrungen eingebracht, um die Ergebnisse anschließend in der Runde zu präsentieren. Am Ende des Ressourcentages erhielten die Teilnehmer von den Trainern ein Zertifikat überreicht, das ihnen z.B. bei der Wohnungssuche helfen kann.

Die mehr als 80 Trainerinnen und Trainer wurden in drei Schulungen bei Projekt- und Regionalpartnern des Projektträgers ANU – Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. intensiv geschult. Eine der Trainerschulungen, organisiert durch das Ausländeramt, fand im Landratsamt Fürstenfeldbruck statt.

Für die Akzeptanz der Geflüchteten und auch die Akzeptanz von Asylunterkünften in der Gesellschaft spielt das Ressourcenthema eine große Rolle. Wenn die Asylbewerber mit Bleibeberechtigung aus den Einrichtungen in private Wohnungen umziehen, hilft ihnen ein sparsamer Umgang, den eigenen Geldbeutel zu entlasten und ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn aufzubauen.

Iris Escherle, zuständig für die Steuerung der Projektarbeit im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, fasst noch einmal zusammen: „Wir müssen die Menschen, die zu uns kommen, bei der Eingewöhnung in Deutschland unterstützen – und das ganz nahe am Alltag. Der sparsame Umgang mit Wasser, Energie oder auch die Mülltrennung in Deutschland, das sind alles Themen, die für Geflüchtete von Anfang an relevant sind, schon in der Aufnahmeeinrichtung. Aus diesem Grunde haben wir das Projekt „Ressourcentag“ gefördert. Gereizt hat uns auch der wertschätzende Ansatz des Projektes, bei dem es nicht nur darum geht, Wissen zu vermitteln, sondern auch die bestehenden Kompetenzen von Geflüchteten zu nutzen.“

Wer steht hinter dem Projekt Ressourcentag? Projektträger ist die ANU – Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. mit den Projektpartnern und Initiatoren Energieagentur Unterfranken e.V., Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern und dem Ausländeramt des Landkreises Fürstenfeldbruck.

Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium des Innern in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Ergebnispräsentation zum Modellprojekt - Anhang 1
Landratsamt Fürstenfeldbruck