Nachhaltigkeit greift - aber es geht noch mehr

Forum Nachhaltigkeit

Auf dem Forum Nachhaltigkeit am 13. Juni forderten Experten mehr passgenauere nationale Nachhaltigkeitsziele. Auch die dafür messbaren Indikatoren sollten schärfer bestimmt sein. Bei der Umsetzung der Agenda 2030 gilt es, auch auf die Außenwirkung zu achten.


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Fast ein halbes Jahr nach Verabschiedung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie lud das Kanzleramt zu einem ganztägigen Erfahrungsaustausch ein. Wo steht der Nachhaltigkeitsgedanke in der Gesellschaft? Wirken die gesetzten Ziele für mehr Nachhaltigkeit bereits auf das Verhalten der Mitmenschen? Hierüber sprachen etwa 130 Experten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik.

Einschätzungen über die Strategie

Damit zum Beispiel morgen Trinkwasser nicht teuer gefiltert werden muss, um die Qualität zu erhalten, sollten belastende Einträge wie Nitrat oder auch Arzneimittel heute besser verhindert werden. Ganz nach dem Motto "Vermeiden ist billiger als Heilen" zeigten einige Experten auf, dass Deutschland in der Benennung der Themenfelder und der Zielgrößen, die zu verbessern sind, mutiger vorgehen könne.

Die Teilnehmenden wiesen auch auf die Interdependenz vieler Nachhaltigkeitsziele hin. Hier sei es sinnvoll, sozusagen vorgelagerte Probleme zuerst anzugehen, um späteren Folgeproblemen erst gar nicht den Boden zu bereiten. So etwa mit einem stärkeren Fokus darauf, Kinderarmut zu verringern. Aus ähnlichen Beweggründen bemängelten einige Teilnehmer, dass die Belange der jungen Generation in der Strategie kaum beachtet würden. Dabei seien sie es, die die Gesellschaft später tragen dürften.

Wegen der Interdependenzen sei es zugleich wichtig, Regierungspolitik grundsätzlich nach ihren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu prüfen, wie viele Experten anmerkten. Nur so könne sichergestellt werden, dass Regierungshandeln in diesem Sinne aus einem Guss sei. Nachhaltige Themenpolitik müsse entsprechend von nachhaltiger Haushalts-, Finanz- und Steuerpolitik flankiert werden.

Dialoggruppen und Wissenschaftsplattform

Um das Thema noch stärker ins Bewusstsein zu bringen, sahen einige Experten die Notwendigkeit zu mehr Kommunikation. Sie begrüßten das Einsetzen von Koordinatoren in den Ministerien, die in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsfeld darauf achten sollen, dass Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
Expertise sei vielfach bereits vorhanden, auch diverse Netzwerke. Die Experten wurden eingeladen, die Netzwerke auch zu nutzen. Und ministeriumsübergreifend könnten Dialoggruppen für eine bessere Kommunikation sorgen.

Eine Begleitung durch die Wissenschaft sei nicht zu unterschätzen. Diese könne die Stellen benennen, an denen die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie die größten Hebelwirkungen erreichen könnten. Mehrere Experten hatten ihre Mitwirkung angekündigt. Die neu eingerichtete Wissenschaftsplattform soll dazu dienen, die wissenschaftliche Begleitung der Strategie kommunikativ anzulegen.

Alle zum Handeln aufgerufen

Bereits auf der Jahreskonferenz des Rates für nachhaltige Entwicklung Ende Mai forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel alle zum Handeln für die Nachhaltigkeit auf. Zwar gab sie ihrer Freude Ausdruck, dass das Thema inzwischen einen festen Platz im öffentlichen Diskurs gefunden habe.

Der "ziemlich hohe Anspruch" der Agenda 2030 verlange gleichwohl von allen die Bereitschaft und die Fähigkeit zum Wandel. "Wie wir produzieren und arbeiten, was und wie wir transportieren, wie wir selbst von A nach B gelangen, wie wir wohnen und konsumieren - bei all dem verlangt das Nachhaltigkeitsprinzip ein neues Denken und Handeln", so die Kanzlerin. Die großen Herausforderungen der Welt machten nämlich keinen halt vor Grenzen. Alle seien damit angesprochen. "Würden wir das Heft des Handelns hingegen anderen überlassen, würden wir in Kauf nehmen, dass das nicht unbedingt unseren Werten und unseren Interessen entspricht", mahnte sie.

Außerdem erinnerte Merkel auf der Jahreskonferenz daran, dass in Zeiten rasanten Wandels nicht auszuschließen sei, dass einige Etappenziele von heute plötzlich überholt sein könnten und somit nachzusteuern sei. Die Bundesregierung prüfe deshalb bis 2018, ob und welche Änderungen an den Indikatoren und Zielen erfolgen sollen.

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung direkter Link zum Artikel