Umweltrat fordert Konsequenzen aus dem nationalen Stickstoffbericht

Mit dem heute verabschiedeten Stickstoffbericht erkennt die Bundesregierung an, dass die viel zu hohen Stickstoffeinträge ein drängendes Umweltproblem sind

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hält es für notwendig, nun zügig ein Aktionsprogramm zu entwickeln, um vom Wissen zum Handeln zu kommen.


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„Die Einträge von Stickstoff in die Umwelt beeinträchtigen die Luftqualität und die Trinkwassergewinnung. Sie haben hohe gesundheitliche Risiken und Folgekosten“, sagt Prof. Claudia Hornberg, Vorsitzende des SRU. Auch für die biologische Vielfalt ist das Überangebot des Nährstoffes Stickstoff problematisch. „Die Überdüngung verdrängt zahlreiche Pflanzen- und Tierarten“, erläutert Prof. Manfred Niekisch. „Dies ist nicht nur in Deutschland, sondern auch global ein sehr ernstes Problem.“

Der SRU begrüßt den Bericht „Stickstoffeintrag in die Biosphäre“, in dem die Bundesregierung ein gemeinsames Verständnis der Problemlage entwickelt hat. Diesem wichtigen Schritt müssen allerdings weitere folgen.

Die Bundesregierung sollte nun zügig das im Bericht angekündigte Aktionsprogramm erarbeiten. Notwendig ist dabei die Zusammenarbeit verschiedener Ressorts, denn die Stickstoffeinträge stammen aus vielen verschiedenen Bereichen. Maßnahmen zur Minderung der Stickstoffeinträge werden seit Jahren diskutiert, aber nur halbherzig umgesetzt.

Die Belastung der Luft mit Stickstoffoxiden in den Städten muss gesenkt werden. Kurzfristig gelingt dies durch eine Weiterentwicklung der Umweltzone, langfristig durch eine Verkehrswende. Neben der Stärkung des Umweltverbundes sind dabei auch stadtplanerische Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung notwendig. Ein beschleunigter Kohleausstieg könnte die Emissionen der Energiewirtschaft deutlich senken. Der Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft wurde erst nach intensiven Verhandlungen stärker reguliert, muss nun aber auch konsequent umgesetzt werden.

Der SRU hat in seinem Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsansätze für ein drängendes Umweltproblem“ zahlreiche Vorschläge unterbreitet. Das Gutachten steht auf der Website des SRU zur Verfügung: www.umweltrat.de.

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